Morgenroutine Journaling: Tagebuch schreiben

Journaling: Diese Morgenroutine kann dein Leben verändern

Ja, du hast richtig gelesen, das, was viele von uns als verliebte Teenager mit einem Tagebuch getan haben, ist einer der neuesten Trends der Achtsamkeitsbewegung. Wir verraten dir, warum es gut ist, jeden Morgen für einige Minuten zum Stift zu greifen. Und wie du es schaffst, das Journaling als Morgenroutine in deinen Alltag zu integrieren.

Die Kraft des Schreibens

In der Psychologie weiß man schon lange, dass Tagebuch führen und das regelmäßige Aufschreiben von Gefühlen die Stimmung deutlich verbessern.[1] Denn wenn du Gedanken, Sorgen und Probleme aufschreibst, bist du gezwungen, sie zu strukturieren und zu ordnen. Das entspannt und vertreibt die Hilflosigkeit angesichts einer Fülle von Emotionen und Erfahrungen. Das Ergebnis: Du fühlst dich deinen Problemen weniger ausgeliefert und vielleicht fallen dir sogar schon beim Aufschreiben Lösungen ein. Weiteres Plus: Wenn du Tagebuch schreibst, benutzt du die linke analytische, rationale Seite deines Gehirns. Und während die am Arbeiten ist, kann deine rechte Gehirnhälfte machen, was sie am besten kann; nämlich erschaffen, intuitiv erahnen und fühlen. So hilft dir das Schreiben, nicht nur dich selbst und die Welt um dich herum besser zu verstehen, sondern fördert außerdem deine Kreativität.[2] Dabei ist es beim Journaling wichtig, dass du tatsächlich Papier und Stift benutzt. Ganz classy, denn es geht nicht nur um die Verarbeitung deiner Gedanken, sondern vor allem auch um den Prozess des Schreibens selbst.

Was ist Journaling? Das steckt hinter dem neuen Trend

Journaling, der Tagebuch-Trend aus den USA, wird als der neue Schlüssel zum Glück und Erfolg gefeiert. Zahlreiche kreative und erfolgreiche Persönlichkeiten schwören auf Tagebuch schreiben und seine tollen Benefits: Es vermindert Stress, macht glücklicher, fördert die Kreativität[3] und hilft dabei, die eigenen Ziele zu erreichen. Dabei ist Journaling nichts, das neu erfunden werden musste. Schon Mark Twain, Marie Curie, Virginia Woolf und Albert Einstein haben begeistert Tagebuch geschrieben und davon profitiert. Beim Journaling geht es im Wesentlichen darum, Ereignisse – zukünftige, aber auch vergangene - aufzuschreiben und zu betrachten, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dabei hilft es vor allem aufzuschreiben, worauf du stolz bist und was dir gut geglückt ist. Denn bei der Morgenroutine Journaling geht es um zielgerichtete Tagebucheinträge, die deinen Blick auf die positiven und wichtigen Dinge im Leben richten. Mithilfe von gezielten Fragen wird dir eine Struktur vorgegeben.

Journaling Ideen: Diese 7 Fragen kannst du dir stellen

1.     Wie möchte ich mich heute fühlen?

2.     Wofür bin dankbar?

3.     Worauf bin ich stolz?

4.     Worüber bin ich glücklich?

5.     Was möchte ich lernen?

6.     Was sind meine wichtigsten To-dos für heute?

7.     Worauf möchte ich heute meinen Fokus legen?

Dieses strukturierte und gezielte Reflektieren beim Journaling hilft dir, Stress zu reduzieren und deinen persönlichen Zielen mit jedem Eintrag etwas näher zu kommen. Die Fragen sollen deinen Fokus auf Positives richten und dich dadurch glücklicher und zufriedener machen.

Es gibt verschiedene Journaling-Ansätze – wie zum Beispiel das 5-Minuten-Journal, das Rise & Shine-Tagebuch oder andere Dankbarkeitstagebücher, in denen Fragen und Platz für Antworten bereits vorgedruckt sind. Du kannst aber auch einfach ein leeres Notizbuch mit Fragen füllen und in Form eines Bullet Journals selbst gestalten. Unser Tipp für dich: Formuliere deine Sätze und Antworten im Präsens, denn so suggerierst du deinem Gehirn, dass deine Ziele jetzt schon Realität sind.

So findest du deine Morgenroutine Journaling

Das Wichtigste: Binde das Journaling fest in deine Morgenroutine mit ein, wie das Zähneputzen. Setze dich morgens für fünf bis zehn Minuten mit einer Tasse Tee oder Kaffee an den Frühstückstisch oder lege das Buch auf den Nachttisch und schreibe dein Journal direkt im Bett, bevor du aufstehst. Wichtig ist, dass du es wirklich jeden Morgen machst, nur dann kannst du deine Produktivität, Konzentrationsfähigkeit und Kreativität steigern.

Fange ruhig klein an. Es ist völlig ok, wenn du anfangs nur drei Fragen beantwortest, vielleicht schreibst du zu Beginn auch nur an drei Tagen in der Woche in dein Journal. Denn ehrlich gesagt, eine regelmäßige Routine aufzubauen ist nicht einfach, erfordert Ausdauer und braucht Zeit. Deshalb solltest du dir zu Beginn keine allzu hohen Ziele stecken. Aber du wirst sehen: Das Dranbleiben wird sich für dich lohnen. Also schnapp dir ein schönes Notizheft und einen Stift und leg einfach mal los. Für was bist du heute dankbar?

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[1] Warum schreiben hilft, Vandenhoeck & Ruprecht 2012

[2] Warum schreiben hilft, Vandenhoeck & Ruprecht 2012

[3] Kreatives und therapeutisches Schreiben, Silke Heims, V&R Verlag